Geschichte & Kultur

Tauche in die Geschichte & Kultur von Costa Rica ein und lerne etwas über die Feste, Traditionen und Bevölkerung.

Geschichte & Kultur in Costa Rica

Welche Geschichte steckt hinter Costa Rica?

Geschichte:

1502 ging Christoph Kolumbus in Limón an Land und in der Hoffnung Gold zu finden, wurde das Land Costa Rica (reiche Küste) genannt. Das Land setzte seinen Schwerpunkt jedoch auf die Landwirtschaft und erreichte erst Anfang des 19. Jahrhunderts Reichtum durch Bananen und Kaffee.

Am 15.09.1821 erlangte Zentralamerika die Unabhängigkeit von Spanien. Die nächsten 17 – 18 Jahre formten die Staaten die Bundesrepublik Zentralamerika, danach erklärten die einzelnen Provinzen ihre Unabhängigkeit. 1848 wurde Costa Rica zur Republik und vierzig Jahre später fanden die ersten demokratischen Wahlen statt. Anfang des 20. Jahrhunderts herrschte im Land für zwei Jahre eine Militärdiktatur, 1948 kam es zum Bürgerkrieg und nur ein Jahr später wurde die Zweite Republik ausgerufen, die heute noch gültig ist. 1983 erklärte Costa Rica seine ewige Neutralität in bewaffneten Konflikten, nachdem bereits mit der neuen Verfassung das Heer abgeschafft wurde.

Geschichte (Zeittafel):
  • 1502: Christoph Kolumbus geht in Limón an Land
  • 1522: die Kolonisten nennen das Land Costa Rica (reiche Küste) in der Hoffnung Gold zu finden; allerdings ist Costa Rica ärmer als seine Nachbarn und der Fokus wird auf die Landwirtschaft gesetzt
  • Anfang 19. Jhd.: Reichtum durch Bananen und Kaffee
  • 15.09.1821: Zentralamerika trennt sich von Spanien und wird unabhängig; Costa Rica formt Teil der Bundesrepublik Zentralamerika zusammen mit anderen Staaten Zentralamerikas
  • 1838/39: die Bundesrepublik löst sich auf und die einzelnen Provinzen erklären ihre Unabhängigkeit; Tag der Unabhängigkeit bleibt der 15.09.1821
  • 1848: Costa Rica wird zur Republik
  • 1856: Costa Rica nimmt am Krieg gegen William Walker teil; während der Schlacht „Rivas de Nicaragua“ tut sich der Nationalheld Costa Ricas Juan Santamaría hervor
  • 1869: Politik zugunsten der Bildung; diese wird gratis und obligatorisch
  • 1889: erste demokratische Wahlen
  • 1917: Militärdiktatur für zwei Jahre
  • 1948: Bürgerkrieg (Dauer 44 Tage) nach Aufhebung der Wahlen durch den Kongress
  • 1949: Geburtsstunde der Zweiten Republik (heute noch gültig); neue Verfassung schafft das Heer ab
  • 1983: Präsident Monge erklärt die ewige Neutralität Costa Ricas in bewaffneten Konflikten
  • 1987: Präsident Arias erhält den Friedensnobelpreis
  • 2010: Laura Chinchilla wird als erste Frau zur Präsidentin gewählt

 

Quellen:

https://costarica.org/es/datos/historia/

https://www.esencialcostarica.com/somos-costa-rica/historia/

https://quehistoria.com/america/costa-rica/

https://www.cr.undp.org/content/costarica/es/home/countryinfo.html

Kultur:

Die Kultur Costa Ricas vereinigt die indigenen Ursprünge der Azteken, Mayas und Inkas mit Einflüssen aus den spanischen Kolonien. Die Pflege der Traditionen ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens und umfasst nicht nur Feste, Musik und Tänze, sondern auch die Sprache sowie die landestypische Küche.

Das Ministerium für Kultur und Jugend fördert die Rechte der Bürger im Zusammenhang mit dem Zugang zu Kunst und Kultur des Landes und außerdem die Erhaltung des Kulturerbes. Es bietet ein nationales System der musikalischen Bildung (sistema nacional de educación musical) mit dem Ziel, dass jedes Kind und jeder Jugendliche ein Instrument erlernt und die Erfahrung machen kann, in einer Band oder einem Orchester zu spielen. Im Haus des Artisten (la casa del artista) werden plastische Kunst, Bildhauerei und Kunsthandwerk gelehrt und in der nationalen Tanzwerkstatt (taller nacional de danza) können verschiedene Tänze erlernt werden. Dies alles dient dazu, die kulturelle Entwicklung Costa Ricas zu fördern.

Die Anfänge der Musik bilden eine Mischung aus dem Einfluss der Mayas im Norden und dem afro-karibischen Einfluss der Atlantikküste. Heute dominiert lateinamerikanische Musik, z.B. Salsa, Merengue oder Bachata.

Die Küche des Landes besteht aus einer Kombination spanischer, nordamerikanischer, karibischer und südamerikanischer Einflüsse. Das Nationalgericht nennt sich „gallo pinto“ (bunter Hahn). Es wird jedoch kein Hahn oder Hühnchen gegessen, sondern lediglich das farbige Erscheinungsbild gibt dem Gericht seinen Namen. Auf dem Teller findet man schwarze Bohnen, weißen Reis mit Koriander, Zwiebel, Knoblauch, Salz und meist eine lokale Soße. Zum Frühstück wird „gallo pinto“ typischerweise mit Ei und Kaffee eingenommen. Ein weiteres typisches Gericht ist das „casado“ (verheirateter Mann). Zur Herkunft des Namens gibt es verschiedene Theorien. Angerichtet werden Reis, Bohnen, Kochbananen, Eier, Gemüse und je nach Wahl Fisch oder Fleisch.

Seit 2015 hat Costa Rica in der politischen Verfassung festgehalten, dass es ein multiethnisches und multikulturelles Land ist. Im Artikel 76 steht geschrieben, dass spanisch Amtssprache ist und dass nationale indigene Sprachen beibehalten und gepflegt werden. Die Volkszählung 2011 ergab, dass mehr als 100.000 Ureinwohner im Land leben. Die am häufigsten vorkommenden Dialekte sind malecu, cabécar, bribri, guaymí, bocotá und englisches Kreol. Etliche weitere Dialekte sind bereits ausgestorben. Beim Spanischen handelt es sich um zentralamerikanisches Spanisch mit abweichenden Dialekten je nach Region.

Quellen:

https://costarica.org/es/gente/cultura/

https://www.esencialcostarica.com/somos-costa-rica/cultura/

http://www.costarica21.com/Cultura-Costa-Rica-s.html

https://ticopedia.fandom.com/wiki/Lenguas_de_Costa_Rica

https://micostaricadeantano.com/2020/05/17/idiomas-y-dialectos-en-costa-rica/

https://www.studycountry.com/es/guia-paises/CR-language.htm

https://astelus.com/costumbres-costa-rica/

Basilica in Cartago
Römisch-katholische Basilika in der Stadt Cartago
Feste & Traditionen:

Letzte Februarwoche: Fiesta de los Diablitos (Fest der Teufelchen)

Es handelt sich um eines der wenigen indigenen Feste, die in Costa Rica, genauer gesagt im Boruca, gefeiert werden. Es wird der Kampf zwischen den Ureinwohnern („Teufelchen“) und den Spaniern, welche als Stiere dargestellt werden, rekonstruiert. Die Leute tragen Masken und Kostüme aus Holz, es wird getanzt und es gibt ein Feuerwerk. Außerdem findet eine Messe mit importierten und exportierten Produkten statt.

Zweiter Sonntag im März: Día del Boyero (Tag des Ochsentreibers)

Dieser Feiertag wurde zum Weltkulturerbe ernannt. Die Ochsenkarren, die schon früher selbst hergestellt wurden und in der Landwirtschaft dienten, werden dekoriert und bei einer Parade in San José vorgeführt. Dank dieser Tradition werden die Karren weiterhin hergestellt, auch wenn diese durch den technologischen Fortschritt nicht mehr benutzt werden.

11 April: Día de Juan Santamaría (Tag des Juan Santamaría / Tag der Schlacht von Rivas)

Juan Santamaría kämpfte als Soldat in der Schlacht von Rivas gegen die Truppen von William Walker und ging dabei als Nationalheld hervor. Es wird von studentischen Musikgruppen ein Umzug veranstaltet und es gibt mehrere Konzerte und Tänze.

März / April: Semana Santa (Ostern)

Am Karfreitag findet in Ortega de Bolsón, Guanacaste die Lagarteada (Krokodilfangen) statt. Früher wurde ein Krokodil gefangen und bis zum Ostersonntag am Dorfplatz zur Schau gestellt. Anschließend wurde es geopfert und sein Fleisch, die Haut und das Fett verarbeitet. Heutzutage darf das Krokodil nur noch 24 Stunden mit genügend Wasser im Dorf gehalten werden und muss dann an der Stelle, an der es gefangen wurde, unverletzt wieder ausgesetzt werden.

Mitte Juli: Día de la Virgen del Mar (Tag der Heiligen Jungfrau des Meeres)

In Puntarenas werden am Strand bunt dekorierte Boote zur Schau gestellt. Eines davon trägt die Heilige Jungfrau. Diese soll stets über die Fischer und Seefahrer wachen.

2. August: Día de la Virgen de los Ángeles (Tag der Heiligen Jungfrau von Los Ángeles)

Am Tag davor beginnt die Pilgerfahrt nach Cartago zur Basílica de Los Ángeles. Die meisten Leute laufen von San José aus die 22km zur Basilika, in der ein Gottesdienst zu Ehren der Patronin Costa Ricas, auch La Negrita (liebevoll „die Schwarze“) genannt, gehalten wird. Die Legende besagt, dass eine Ureinwohnerin namens Juana Pereira im Jahr 1635 im Wald in der Nähe einer Quelle eine ca. 20cm große schwarze Skulptur in Form einer Frau mit einem Kind in den Armen haltend gefunden hat. Sie hat diese mit nach Hause genommen, sie ist jedoch wieder am selben Ort im Wald erschienen. Der Pater Alonso de Sandoval hat dies bestätigt und gedeutet, dass die Heilige Jungfrau dort ihren Platz gefunden hat. Daraufhin wurde eine Wallfahrtskapelle errichtet, die im Laufe der Zeit zur Basilika ausgebaut wurde. Die Skulptur aus der Legende befindet sich in der Basilika.

31. August: Día de la Persona Negra y Cultura Afrocostarricense (Tag der schwarzen Person und der afro-costa-ricanischen Kultur)

In Limón gibt es Ausstellungen, Konzerte und Vorträge über die Kultur der Afro-Costa Ricaner. Der Höhepunkt ist die Galaparade „Grand Parade de Gala“ mit typischen Trachten dieser Kultur.

14. September: Desfile de Faroles (Laternenumzug)

Am Vorabend des Unabhängigkeitstages veranstalten die Kinder einen bunten Laternenumzug durch die Straßen. Außerdem bringen Staffelläufer eine Fackel von Nicaragua aus und wenn diese abends in Cartago (ehemalige Hauptstadt) ankommt, lassen in Costa Rica alle für einen Moment alles stehen und liegen und singen die Nationalhymne. 

15. September: Día de la Independencia (Unabhängigkeitstag)

Costa Rica (und ganz Zentralamerika) feiert die Unabhängigkeit von Spanien. Es wird alles in den Farben Costa Ricas – rot, blau und weiß – dekoriert und es finden zahlreiche Festumzüge statt.

31. Oktober: Día de la Mascarada Tradicional Costarricense (Tag der Maskarade)

Dieses Fest ist eine Mischung aus indigenen Traditionen und der „Fiesta de Gigantes y Cabezudos“ (Fest der Riesen und großköpfigen Puppen), welches in Teilen Spaniens gefeiert wird. Die Bevölkerung verkleidet sich, trägt selbstgemachte übergroße Masken und tanzt durch die Straßen.

24. bis 26. Dezember: Navidad (Weihnachten)

Am 24.12. um Mitternacht findet ein Gottesdienst („Misa del Gallo“) statt. Die Geschenke gibt es in den meisten Familien am 25.12. Diese bringt entweder Santa Claus oder Niño Dios (Christkind). Ab dem 25.12. bis in die erste Januarwoche finden die “fiestas de Zapote“ statt. In Zapote, San José findet eine Art Jahrmarkt mit verschiedenen Buden statt und es gibt „corridas a la tica“. Hierbei handelt es sich um eine Art Stierkampf, bei dem Personen durch die Straßen rennen und mit Stieren kämpfen, ohne diesen weh zu tun. Am 26. Dezember findet der “Tope Nacional de San José“ (Reiterumzug) statt, bei dem Reiter mit ihren Pferden durch die Stadt ziehen.

31. Dezember: Fin de año (Silvester)

Es gibt verschiedene Bräuche, unter anderem werden um Mitternacht mit den zwölf Schlägen der Uhr zwölf Weintrauben gegessen. Wer dies schafft, soll Glück im neuen Jahr haben. Wer gerne reisen möchte, sollte in der Silvesternacht spazieren gehen oder einen Koffer vor die Tür stellen. Wer sich mehr Vermögen wünscht, sollte eine Blume namens Commelina erecta im Geldbeutel tragen.

Quellen:

https://astelus.com/costumbres-costa-rica/

https://www.lifeder.com/costumbres-tradiciones-costa-rica/

https://www.visitarcostarica.com/fiestas-en-costa-rica

Traditioneller Trommler in Costa Rica
Bevölkerung:

Aktuell hat Costa Rica 5.172.198 Einwohner. 

2010 waren es noch gut 4.500.000

2000 etwa 3.800.000,

1980 knapp 2.400.000 und

1960 nur gut 1.300.000.

Es ist klar erkennbar, dass zum einen die Geburtenrate höher ist als die Sterberate und zum anderen das das Land eine hohe Zuwanderungsrate hat. Mehr als 10% der Bevölkerung sind Ausländer, allen voran knapp 300.000 Personen aus Nicaragua (gezählt 2019), gefolgt von Kolumbien (gut 20.000 in 2019), El Salvador, USA und Panama (je rund 13.000 in 2019). Deutlich weniger kommen aus Kanada und europäischen Ländern (zwischen 300 und 2000 je Land in 2019).

Die Migrationsrate ist im Vergleich eine der niedrigsten der Welt. Nur 6% aller Costa Ricaner leben außerhalb ihres Landes.

Die Bevölkerungsdichte liegt im Durchschnitt bei 99 Einwohnern pro km².

Quellen:

https://countrymeters.info/es/Costa_Rica

https://costarica.org/es/datos/poblacion/

https://es.statista.com/estadisticas/1190404/poblacion-extranjera-de-costa-rica-por-nacionalidad/

https://datosmacro.expansion.com/demografia/poblacion/costa-rica

Fragen und Antworten

In Costa Rica wird Spanisch gesprochen. In den größeren Städten sprechen die Menschen teilweise auch Englisch.

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Traditioneller Trommler in Costa Rica

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Philipp

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